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Hallo zusammen,
ich habe zwar ein Topic zu einem ähnlichen Problem gefunden, aber geholfen hat es mir leider nicht.1. Wenn ich in einer Balanced Scorecard für ein bestimmtes Ziel Kenngrößen festlege/ermittle, wie kann/soll/muss ich diese unterschiedlich gewichten? Wenn Kennzahl a für die Zielerreichung viel bedeutender ist als Kennzahl b. Oder hat das im Prinzip garnichts mit der Balanced Scorecard zu tun?
2.Zielkonflikte(Kennzahlenkonflikte)
Wenn mein Ziel beispielsweise ist: „Gewinnorientierung im Einkauf“ und meine Kennzahlen sind „Lieferzeit“, „Qualität“ und „Kosten“
als Maßnahme würde ich beispielsweise durchführen: „Lieferzeit verkürzen“ dann würde ja sehr wahrscheinlich meine Kosten steigen und somit eine nicht gewollte Problematik darstellen.
Ist dies eine Aufgabe die in der BSC gelöst werden muss, oder schon viel früher durch die Zielsetzung?Danke für Eure Mühen
Gruß
marioHallo Mario,
zu1.)
die Kennzahlen je Perspektive müssen (bzw. dürfen) nicht gewichtet werden.
Es dürfen je Bereich nur solche Kennzahlen verwendet werden, die wesentlichen Einfluß auf das Ziel haben.zu 2.)
In der BSC sollen die Zielvorgaben, der aktuelle Stand und die notwendigen Maßnahmen (inkl. Ressourcen) zur Erfüllung der Ziele festgehalten werden.
Wenn ein Zielkonflikt besteht müssen die betroffenen Ziele neu definiert werden, damit es keine widersprüchlichen Handlungen gibt. Das ist ja der wesentliche Vorteil der BSC, das zentral alle Ziele dokumentiert und hinsichtlich ihrer Inhalte überprüft werden.Gruß
MichaelVielen Dank, hat mir sehr geholfen.
Gruß
Mario..Eins hätte ich fast vergessen:
Die BSC ist ja eine Top-Down-Methode, oder?
Heißt das, ich kann beispielsweise nicht z.B. im Einkauf anfangen eine Balanced Scorecard zu erstellen und mich dann zu anderen (höheren?) Bereichen durchschlagen?Danke und Gruß
marioHallo Mario,
Top-Down ist wichtig, ansonsten gibt es Chaos. Wenn man das ganze geschickt anstellt sind die BSC Ziele mit den Unternehmenszielen deckungsgleich. Das erspart eine Menge Arbeit.
Gruß
MichaelHi,
Danke für die schnelle Antwort.Was mir noch unklar ist, ist folgendes:
Wenn ein Kunde zu mir kommt und sagt er möchte gerne für seine Einkaufs-Abteilung eine Balanced Scorecard.
Sage ich ihm dann, das wir das ganze erstmal höher ansetzen müssten und vorher für alle höher angesiedelten Organisationseinheiten / Bereiche BSCs erstellen müssen (weil wir ja im ersten Schritt aus der Unternehmensstrategie Ziele und Kennzahlen für das ganze Unternehmen ableiten und dann auf die einzelnen Bereiche „herunterbrechen“)??Danke und Gruß
MarioHallo Mario,
bei einer BSC darf man eine Abteilung nicht isoliert betrachten. Es handelt sich ja um ein Modell mit Wechselbeziehungen zwischen den einzelnen Bereichen (Kunden, Interne Prozesse, Lern- und Entwicklungsperspektive und Finanzen).
Wer als Ziel hat im ganzen Unternehmen eine BSC einzuführen, muss oben anfangen.
Später kann dann jede Abteilung für sich eine BSC aufbauen, die aber mit der zentralen Unternehmens BSC abgestimmt sein muss.Wenn noch nicht fest steht, ob es eine BSC für das ganze Unternehmen geben soll, dann kann der Einkauf auch mit Zielen für seinen Bereich starten. Diese Ziele mit Kennzahlen können später immer noch in eine BSC überführt werden (wenn die Inhalte passen).
Gruß
MichaelVielen Dank erstmal, Du hilfst mir wirklich weiter!!
Eine kurze Frage noch:
Muss für jede UnternehmensEBENE eine Scorecard erstellt werden oder für jeden einzelnen Bereich/Abteilung??
Danke und Gruß
MarioHallo Mario,
zuerst erstellst du eine BSC für das gesamte Unternehmen. Darin sollten dann auch möglichst alle Bereiche eingebunden sein (d.h. Ziele und Aufgaben für jeden Bereich).
Damit jeder Bereich seine Ziele und Aufgaben erfüllen / erreichen kann, müssen Maßnahmen getroffen werden (Zielerreichung, Mittel …).
Beispiel Einkauf:
In der zentralen BSC werden Richtung Einkauf folgende Punkte festgelegt:
Aufbau einer Datenbank zur Sammlung von Daten über strategische Lieferanten und erfolgskritischen Kaufteilen die weltweit verfügbar sein müssen ….Im Einkauf müssen jetzt Maßnahmen eingeleitet werden, um das zu erfüllen.
Diese messbaren Maßnahmen können dann wie bei der zentralen BSC als untergeordnete Abteilungs BSC aufgebaut werden.Bereich Lern- und Entwicklungsperspektive:
Einen Mitarbeiter zum strategischen Einkäufer weiterentwickeln.
Sprachkurse für alle …Bereich Interne- Prozesse:
Die Abläufe so abändern das bei Anfragen für Ersteinsatz in Deutschland gleich die Verfügbarkeit im Ausland (2. Standort ?!) abgefragt wird.Kundenperspektive:
Relevante Daten bereithalten die für den Auslandsmarkt benötigt werden, damit das eigene Produkt dort verkauft werden kann (z.B. gesetzliche Vorgaben wie Angabe von Inhaltsstoffen / Prüfungen erfüllen die im eigenen Land nicht benötigt werden)…Dies ist nur ein unrealistisches Beispiel. So oder so ähnlich kann das ganze aber aussehen.
Gruß
Michael -
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