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Hallo
Nach Rücksprache mit meinem Betreuer habe ich festgestellt, dass der Thread „Untersuchungen visueller Prüfungen“ in eine falsche Richtung gelaufen ist.
Situation: Wir wollen eine Oberflächeninspektion automatisieren und es ist nicht möglich, dies mittels Kostenrechnung zu rechtfertigen. Die Fehlteile, die zum Kunden gelangen verursachen bei uns zwar Kosten, doch viel schlimmer ist der Imageschaden!
Daher muß ich belegen, dass eine manuelle 100% Kontrolle „nicht sicher“ genug ist.
Bei Vorstellen des Projekts bei der Geschäftsführung werden diese mich fragen, weswegen eine manuelle Prüfung nicht sicher ist. „Kann man die MA nicht darauf schulen?“, „Erhöhen wir die Prozeßsicherheit durch einen MA mehr?“….
Daher suche ich Hinweise, Literatur, Webseiten,… die mir belegen, dass eine manuelle Sichtprüfung nicht sicher genug ist.
Vielen Dank für Eure MithilfeGruß
TomSag‘ mal, Tom,
reicht die vorliegende Situation denn als Begründung nicht aus? Den Schaden habt Ihr ja schon. Kannst Du nicht belegen, daß die Mitarbeiter geschult sind und auch keine Trottel? Oder andersrum: Gib‘ den Geschäftsleitern einen Text über 10 Seiten mit 10 versteckten Rechtschreibfehlern (klare Fälle, nix Reform) und laß‘ sie suchen. Die Fehler sind bei Euch ja auch nicht sehr auffällig, oder?
Oder, kommt mir gerade: Google mal nach Poka-Yoke. Müßtest Du hier auch einige Literaturempfehlungen zu bekommen (ich hab‘ leider nichts gutes). Das ganze Prinzip hebt doch darauf ab, Prozesse fehlhandlungssicher zu machen, weil Fehlhandlungen immer und bei jedem vorkommen. Da müßte es eigentlich genug Belege geben.Schöne Grüße
Frank Hergt
Hallo Tom,
das erinnert mich irgendwie an eine Weisheit der Dakota-Indianer.
Schau doch mal unter dem folgenden Link nach, wie ich das meine:
http://private.addcom.de/m.barni/
und dann unter Q
Gruss hadi ;-))
Hallo Frank
Danke, guter Vorschlag. Ich könnte mir nur vorstellen, dass die Herren mit viel Erfahrung Dinge zur Sprache bringen, an die ich als (Noch)Laie gar nicht denke und dann das Projekt von der Konzernleitung abgelehnt wird. Daher brauch ich im Vorfeld schon Argumente, mit denen ich alles erschlagen kann..
Gruß
TomP.S. gibt es keine Studien oder ähnliches über diese Thematik??
Hallo Hadi
Unser Problem ist nicht so, wie es bei dem Indianerscherz beschrieben wird..
Aber Deine Anmerkung ist lustig :-))
„Wir wollen eine Oberflächeninspektion automatisieren und es ist nicht möglich, dies mittels Kostenrechnung zu rechtfertigen.“
Gibbet nich ;-))
Jede GF wird eine Kostenrechnung haben wollen, bei denen zählt eigentlich nur ZDF.
Wenn ihr es nicht irgendwie mit Geld belegen könnt (auch Imageschaden kann man bewerten) wird (fast) keine GF auf diesem Planeten so ein Projekt umsetzen.
Mal erstellen lassen durch nen preiswerten Diplomanden ist ne andere Sache ,-))Ich könnte mir nur vorstellen, dass die Herren mit viel Erfahrung Dinge zur Sprache bringen, an die ich als (Noch)Laie gar nicht denke und dann das Projekt von der Konzernleitung abgelehnt wird.
Tom, wenn sie Erfahrung hätten, wüßten sie, daß es über manuelle Sichtprüfung (blöder Ausdruck, man sieht ja nicht mit den Händen (meistens jedenfalls), aber mir kommt gerade auch nichts besseres) nicht geht. Du scheiterst seltenst an Erfahrung der anderen. Dabei lernst Du nur. Du scheiterst an Betonköpfen. Die mußt Du knacken. Aber Harm hat recht, versuch‘ mal den Imageschaden zu quantifizieren. Was würde Euch ein einziger abgesprungener Kunde kosten? Ein einziges Teil, das Ihr nicht bekommt?
Viel Glück
Frank
Hallo Harm,
hast Du Beispiele wie man Image-Schäden bewertet kann?
Interessiert mich wirklich brennend!
Danke vorab!infoadqualityminusfirstdotde
Gute Zeit!
Qualyman – Qualitäter aus Überzeugung !
Hallo Tom,
ich möchte versuchen auch etwas sachliches zu deinem Problem beizutragen und nicht nur Indianerweisheiten.
Also,ähnliche Begründungsnöte kenne ich aus Softwareprojekten, die in der Regel eine mittelhohe Investition und enorme Einführungskosten mit sich gebracht haben (etwa 20/80), insbesondere dann wenn anfangs die Einführung zu gering angesetzt wurde und dann „Nachschlag“ verargumentiert werden musste. So viel zu meinem Hintergrund.
1.
Hilfreich war für mich in solchen Situationen zunächst nach quantifizierbaren Nutzen zu suchen, also alles was konkret zu berechnen ist (dabei sind auch Annahmen erlaubt, wenn nicht übertrieben wird und der gesunde Menschenverstand plus etwas Verkaufspsychologie benutzt wird). Vielleicht kannst du auch, mit deinem Betreuer abgestimmt, einen Testlauf durchführen lassen, bei dem bewußt ca. 10% fehlerhafte Teile einschmuggeln sind. Das Ergebnis kannt du dann als Fakt präsentieren,
indem die Kosten zur Nachbesserung dieser Fehler die euch entstehen, bewertet werden.
Hochgerechnet auf eure Gesammtproduktion ist das dann entgangener Nutzen.2.
Als Nächstes habe ich den sogenannten „nicht quantifizierbaren Nutzen“ untersucht. Lach nicht, so was gibt es.
Das sind all´die nicht belegbaren soft facts wie z.B. „bessere Qualität“, „mehr Zufriedenheit“, „mehr Sicherheit“, u.v.a.
Ein verwertbares Beispiel zu „mehr Sicherheit“ stammt von dir selbst.
Du schreibst im deinem vorherigen posting:„Wir stellen präzisionsumgeformte Stahlteile aus dem PKW Antriebsstrang her. Bei der Prüfung werden diese auf Risse, Lunker, Überlappungen, Einschmiedungen usw. kontrolliert. Wenn man sich den Durchschlupf betrachtet, zweifelt man etwas.. Die Kontrolleure reißen sich fast die Hände an dem Fehler auf, und dennoch werden die Teile als i.O. gewertet.“
Ich nehme an, es gibt bei euch auch solche Überlegungen:
Was ist, wenn ein (sehr)fehlerhafter Antriebsstrag bricht? Welcher maximale Schaden kann eintreten? Wie sicher ist dann das Fahrzeug noch? Selbst wenn dieser Antriebstrag erst durch euren Kunden in ein Fahrzeug eingebaut wird, wer trägt dafür die moralische Verantwortung?
Wenn du eine solche Kette logisch plausiebel aufbauen kannst, dann brauchst du keine Zahlen mehr, denn ein Verletzter (schärfer: Toter)ist auf jeden Fall zu viel. Ich weiß nicht, ob diese Argumentation bei euch tatsächlich zutreffen kann, es soll hier auch nur die Methode gezeigt werden. Ich möchte den GF erleben der vor aller Augen
über die Themen Sicherheit, Gesundheit, Umwelt einfach hinweggehen kann.Gruß hadi
Hallo zusammen,
meiner Meinung nach wird sich jeder sehr schwer tun, einen Imageschaden zu quantifizieren. Je nach Branche wird sich sowas sehr schnell herumsprechen, und andere Kunden wissen schnell Bescheid. Dann wird der Imageschaden noch größer.
Wenn aber der „Leidensdruck“ vom Kunden immer größer wird, möchte ich die GF sehen, die dann nicht einer Automatisierung zustimmt.Wir hatten mal ein vergleichbares Problem, bei dem es um Steckerpins geht, die automatisch in Kst-Teile eingepresst werden und visuell bzw. mit einem Gegenstecker manuell geprüft wurden. Die Leute haben Fehler gefunden, dass einem die Haare zu Berge standen. Ständige Diskussionen mit dem Kunden und Vorschläge an GF zur automatischen Prüfung. Bis die GF irgendwann zustimmte hier nicht permanent 2- 3 Personen mit Prüftätigkeiten zu beschäftigen, sondern die Teile 100% von einer Kamera in der Montageanlage zu überprüfen (–> steter Tropfen höhlt den Stein …)
Ergebniss: Fehleranteile zum Kunden = 0, interne Fehlerrate durch weitere Prozessoptimierung weiter gesenkt, viel schnellere Rückmeldung aus dem Prozess weil Inline geprüft wird, Verfügbarkeit Prüfkamera 100%, Kunde zufrieden, MA zufrieden, GF zufrieden !!! Was will man mehr ?!?!?
Hallo Qualiurmel,
genauso funktioniert es! Weg von den unsicheren Visuellen Prüfungen durch den Menschen! Man kann nicht von den MA verlangen, dass Tag für Tag alle Fehler mit dem Auge erkannt werden. Allgemein wird der Durchschlupf von fehlerhaften Teilen bei diesen visuellen Prüfungen mit 10 bis 20% angenommen. Und das ist als ganz natürlich zu begründen.
Da hilft nur ein optisches System, welches zwar in der Anschaffung etwas kostet, aber auf dauer die Zufriedenheit des Kunden sicherstellt und das eigene Image schützt.Gute Zeit!
Qualyman – Qualitäter aus Überzeugung !
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