QM-Forum › Foren › Qualitätsmanagement › Einflussgrößen in der Kunststoffverarbeitung
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Kolleginnen und Kollegen,
wir beschäftigen uns derzeit mit einem SixSigma Projekt, welches sich um das Y Spritzfehler (maßlich und visuell) handelt.
Die xs (Einflussgrößen) werden derzeit gemäß den 5M’s Analysiert.
Beim M für Material befindet sich das Thema Kunststoff an erster Stelle.Meine Frage an Euch lautet daher, gibt es die Möglichkeit an Analysen, Ausarbeitungen oder Studien zu kommen, die nachweislich belegen, welchen Einfluss z.B.
* Nicht getrocknetes Granualt hat (feucht)!
* Falsch getrocknetes Granulat hat
(übertrocknet)!
* falsche Lagerung (feucht, trocken….)
* Chargenwechsel (Zustandsveränderung)
* Farbunterschiedeusw. um nur einige Beispiele zu nennen.
Hinzuzufügen ist, dass wir Automobilzulieferer von Teilen mit geringen Toleranzen und hoher Qualität sind.
Die Farbechtheit ist ein eher geringer Anforderungsinhalt.
Unsere derzeitigen Probleme sind maßgeblich auf visuelle Fehler (Überspritzung, Anguß, Grat, nicht voll ausgespritzt) zurückzuführen.
Ein geringer Anteil sind auch maßliche Probleme (Prozesshaltigkeit)
Die Ursachen für diese Probleme gilt es zu analysieren und anschließened gezielt auszuschalten.
Ich danke Euch schon jetzt für Eure Mitarbeit!
Gruss
QM
Hallo QM,
da ich mich in diesem Bereich auch ein wenig auskenne kann ich Dir sagen, daß Ihr Euch da ein recht heikles Thema ausgesucht habt. Denn mit der u.g. Thematik hat fast jeder Spritzer so seine Probleme und statistisch gesehen auch die größten Fehleranteile.
Hier kann man wirklich von einer Gratwanderung sprechen!!!
Aber ich will Dich nicht entmutigen sondern mögliche Lösungen aufzeigen.1.) Ich könnte mir vorstellen bezgl. Material eine FMEA durchzuführen, jedoch noch sinnvoller wäre die Betrachtung des gesamten Spritzgießprozesses. Denn eine Gratbildung oder Schlieren können nicht nur durch den Einfluß des Materials entstehen.
2.) Letzter Schuß mit ans Werkzeug, denn wenn keine Reklamation vorliegt ist dieser als Freigabemuster für die nächste Serie heranzuziehen.
3.) Von der QS/QM versehenes (freigegebenes) Grenzmuster, welches in der Fertigung archiviert wird. Kann auch im Prüfmittelschrank o.ä. seinen Platz finden und zur Fertigung gemeinsam mit den Prüfmitteln dem Personal bereitgestellt werden.
4.) Grenzbereiche visualisieren und detailliert beschreiben und kennzeichnen d.h. Bilder dem Prüfplan anhängen
5.) ggf. Q-Überwachungen an der SGM aktivieren oder auch verfeinern wenn überhaupt bei Euren Toleranzen möglich.
Das sind einige Möglichkeiten sofort aktiv zu werden, jedoch der generellen Abstellung dieser Fehlermerkmale im Fertigungsprozeß stelle ich mir eher unmöglich vor.
Bin aber auch offen für mögliche Neuerungen!
Gruß
Sonne
Kann der Sonne nur rechtgeben, mit den Aussagen die da angeführt sind.
Aber wenn Ihr in die Automobilbranche liefert, dürfte das ja kein Problem mit den angeführten Methoden sein.Hallo QM,
aus dem Ärmel schütteln lässt sich das leider nicht, dafür ist es zu komplex. Einiges an Hintergrundinfos zu den Zusammenhängen findest Du z. B. in:
Bichler, Martin: Qualitätssicherung beim Spritzgießen. Edition Plast Verarbeiter, ISBN 3-7785-3021-6
Bichler, Martin: Prozessgrößen beim Spritzgießen – Analyse und Optimierung. Hüthig Verlag, ISBN 3-7785-2844-0
Viele Grüße
Barbara
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Gepriesen sei der Zufall, er ist wenigstens nicht ungerecht. (Ludwig Marcuse)Vom Kunststoff-Institut Lüdenscheid gibt es einen Störungsratgeber für Formteilefehler.
Enthalten sind alle gängigen Oberflächenfehler (mit Bild) sowie Ursachen und mögliche Korrekturmaßnahmen.Siehe hierzu: http://www.kunststoff-institut.de
Möglicherweise gibt´s diese Unterlage aber nur für Seminar-Teilnehmer.
Hallo
Eine Möglichkeit, wenn auch eine relativ aufwendige, ist mittels Versuchsplanung (DoE) ein „Scanning“ zu machen, d.h. einen Versuchplan mit vielen Einflußgrößen zu erstellen und die signifikanten Einflußgrößen zu suchen.
Grüsse RS -
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