Prüfung von Schweißmuttern2005-11-15T09:16:57+01:00

QM-Forum Foren Qualitätsmanagement Prüfung von Schweißmuttern

Ansicht von 10 Beiträgen – 1 bis 10 (von insgesamt 10)
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  • Eldra
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 67

    Hallo zusammen,

    ich beschäftige mich momentan mit der Fragestellung wie man die Festigkeit von Schweißmuttern richtig prüft. Mit Festigkeit ist dabei die Verbindung von Blech zu Schweißmutter gemeint. Genügt es, die Schweißmutter mit dem vorgegebenen Drehmonent auf Torsion zu prüfen, oder muss ich das ganze noch auf Zug belasten?

    Gibt es Normen, welche sich speziell mit diesem Thema beschäftigen?

    Danke und Gruß

    Eldra

    QM-Dino
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 1402

    Hallo,

    die Antwort ist wieder mal typisch:
    Kommt drauf an!

    Was schreibt dir dein Kunde vor? Ich hatte mal das gleiche Problem, da musste ich einmalig (!) den Zug nachweisen, danach reichte die Drehmomentprüfung aus.

    Ich würde an deiner Stelle auf jeden Fall mal die Zugfestikeit testen, alleine um zu wissen, was das Ding wirklich aushält.
    Ich gehe mal davon aus, dass du ne Zeichnung für das Bauteil hast. Dort sollte eigentlich auch die Festigkeit beschrieben sein.

    Dino

    Eldra
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 67

    Auf der Zeichnung ist nur ein Prüfdrehmoment angegeben. Da stellt sich mir natürlich die Frage, wie ist diese Drehmomentvorgabe richtig zu prüfen.
    In der Vergangenheit wurden in solchen Fällen die Schweißmuttern mit einem Drehmomentschlüssel nur auf Torsion belastet.

    Aber ist das wirklich richtig??

    Eldra

    Loretta
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 724

    was ist den der Einsatzzweck, bzw. wie wird denn belastet?


    Man findet oftmals mehr, als man zu finden glaubt.
    Pierre Corneille (1606 – 1684), französischer Dramatiker und Bühnendichter
    Quelle : »Polyeucte« 1,3

    QMS-Neuling
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 67

    Ist auf der Zeichnung die Prüflast oder max Drehmonent (im Betrieb) angegeben.

    Je nach Belastungsart (Dauer oder schwingend) würde ich eine Sicherheitsfaktor von min 1.3 bis 2 bei der Prüflast in Bezug zum max Last aufschlagen.

    webhahn
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 125

    … hier sieht man einmal wieder, WIE wichtig ein Qualitätsgespräch (QVP) mit dem Kunden VOR der Fertigung ist. Diese Fragen sollten alle vorab geklärt sein.

    Dass die Fertigung alle Werte sammelt, um aus diesen Erfahrungswerten einen „Sicherheitsfaktor“ wie z. B. Prüfintervall zu ermitteln, versteht sich von selbst….

    Gruss aus dem 4 Grad kalten Haan

    HPH

    Eldra
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 67

    Natürlich muss mit dem Kunden im Vorfeld geklärt werden, wie das ganze zu prüfen ist. Im diesem Stadium befinde ich mich gerade. Wenn ich die Möglichkeit habe, die Unwissenheit des Konstrukteurs des Kunden zu heilen, dann würde ich diese Möglichkeit gerne nutzen.
    Das hilft beiden Seiten für die Zukunft.

    Daher suche ich nach brauchbaren Normen oder Vorgaben für so einen Anwendungsfall.

    (die Schweißmutter wird nur einmalig bei der Montage mit einem Drehmomnet belastet. Das heißt, keine Dauerbelastung)

    Gruß

    Eldra

    QM-Dino
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 1402

    Hallo,

    Frage: Seid ihr nach DIN 6700 (Schweißen von Schienenfahrzeugen) geprüft? Dann habt ihr ein recht gutes Argument, dann seid ihr Fachleute.

    Ansonsten setzt euch mit dem Konstrukteur zusammen, macht nen einmaligen Zugtest mit der vorgeschriebenen Schweißnaht und danach nur noch die Prüfung mit dem Drehmoment.

    So hab ich es mit nem Kunden gemacht, der war damit zufrieden.

    Gruß

    Dino

    Rossy
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 368

    Schweißmuttern werden im Regelfall zum Grundmaterial hin belastet, d.h. hinter der Mutter ist ein Durchgangsloch, durch das eine Schraube eingreift.
    Aus diesem Grund ist eine Zugkraftprüfung in der Regel nicht vorgesehen, da bei einer solchen Prüfung quasi der entgegengesetzte Lastfall geprüft würde.
    Die Schweißung hat also lediglich den Sinn die Mutter soweit zu fixieren, daß ein bestimmtes Anzugsdrehmoment der Schraube erreicht werden kann.
    Aus diesem Grund ist eine Torsionsprüfung im Regelfall völlig ausreichend.
    Wenn Fragen bestehen hilft einem meist der meist der Lieferant gerne weiter, manche größere Firmen haben dazu sogar ’ne Hotline.
    Ich frage meist bei unseren Lieferanten nach und bringe das dann mit den Anforderungen des Kunden in Einklang.

    Grüßle
    Rossy

    Tolk
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 55

    Hallo Eldra,

    hier ein simpler, aber effektiver Lösungsvorschlag, der bei uns auf den Zeichnungen angegeben ist:

    „Anschweißmutter M10 muß ein Anzugsmoment von min. 50 Nm widerstehen“

    Hierbei handelt es sich im Regelfall um Klemmschrauben die auch auf Zug belastet werden. In speziellen Fällen erweitern wir die Angabe auch mit einer axialen Prüflast.

    Ich, wie auch unsere Lieferanten, haben mit dieser Definition (nach einigen Debatten) gute Erfahrungen.

    Gruß aus dem vernebelten OWL

    Thomas

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