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Ressourcenplanung???
Guten Morgen zusammen,
ich habe hier mal ein neues Thema.
Es geht hier um die personelle Ressourcenplanung im QM Bereich.
Zu den Fakten:
Branche: Stanz u. Umformtechnik
70 Mitarbeiter
ca. 10.000 unterschiedliche Artikel
pro Woche ca. 5 Neuteile
Zertifiziert nach 9001 und TS 16949 mit Entwicklung
Kunden: MAN, DC, Volvo, EVO-Bus, Intier usw.
Qualifikation der Mitarbeiter in der Produktion: keine Facharbeiter
CAQ-System: keines
Prüfungen: WEP, WAP, EMPB, Requalifikationsprüfung, Werkerselbstprüfung (wobei ich die Dokumentation der Meßergebnisse in Frage stelle)
Mitarbeiter im QM: 2 Mitarbeiter = 75 Stunden pro WocheAufgabenbereich im QM-Bereich:
komp. Reklamationsbearbeitung, WEP & WAP, PPF, FMEA, Fähigkeitsuntersuchungen, PMV, Aufrechterhaltung und Optimierung TS 16949, Durchführung aller Auditarten, Aufbau eines Umweltmanagementsystems nach 14001, erstellen und pflegen von Prüfpläne usw.
Nun meine Frage an Euch, reichen 75 Stunden pro Woche für die Ausführung der einzelnen Tätigkeiten aus?
Wie seit Ihr personell im QM-Bereich aufgestellt?
Habt Ihr die gleichen Probleme?
Gruß
André
Hallo André,
das ist schon ziemlich viel, was bei Euch auf dem Zettel steht. Aber Du weiß ja auch, dass der reale Arbeitsaufwand sehr stark von den Firmenstrukturen, der vorhanden IT, usw. abhängt.
Kann es sein, dass Du einfach von uns lesen möchtest, dass Ihr mehr Personal braucht? ;-)
Wie viele Stunden meinst Du, wären für Euch sinnvoll bzw. wie viele Mitarbeiter bräuchtet Ihr, um das alles zu erledigen?Viele Grüße
Barbara
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Es gibt drei Arten von Menschen: Solche, die zählen können und solche, die nicht zählen können.Hallo Barbara,
ich möchte nicht von Euch lesen dass wir mehr Personal benötigen.
Mir geht es vielmehr darum zu sehen wie andere Unternehmen im QM-Bereich aufgestellt sind.
Ich suche Vergleiche, um eine Ressourcenplanung für meine Abteilung aufzustellen. Anschließend Argumente sammeln und der Geschäftsleitung vortragen.
Ich habe mich vor 14 Tagen bei einem Unternehmen vorgestellt, dass fast genauso aufgestellt ist wie das bei dem ich jetzt noch tätig bin. Die hatten insgesamt 5 Mitarbeiter im Qualitätswesen sitzen.
Ich muss vielleicht noch erwähnen das wir eine durchschnittliche Fertigungslosgröße von ca. 500 Stück haben.
Wir haben Kunden die bestellen bei uns 50 Produkte und verlangen das komplette PPF Verfahren.
Ich weis nur eins, dass es so wie es momentan bei uns läuft nicht weiter laufen kann. Ich hatte letztes Jahr über 600 Überstunden und das bei einer 40 Stundewoche.
Gruß
AndréHallo Andre,
hast Du Dir nicht eben die Antwort selber gegeben?
Wenn ihr so weiter macht, dann brauchst Du mehr Personal und ich persönlich halte 75 Stunden dafür nicht für ausreichend.
Wenn Euer Managementsystem fertig ist, dann mag es schneller gehen, aber alleine die Rechtsfragen im Bereich 14001 fordern ziemlich viel Manpower.
Ich persönlich glaube, da müsste noch eine dritte Frau ran, oder ihr schafft es, Eure Prozesse so zu vereinfachen (bzw. die Effektivität zu steigern – CAQ??), dass es auch in weniger Zeit zu schaffen ist.
Gruß
Qmarc
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Es gibt nichts gutes, außer man tut es …Hallo André,
600 Überstunden sind an sich schon ein gutes Argument, um noch jemanden einzustellen oder in ein gutes Unterstützungsystem zu investieren. (Es sei denn, die Unternehmensleitung hält Euch für so inkompetent, dass Ihr Zeit verplempert und eigentlich in der zur Verfügung stehenden Zeit fertig sein müsstet.)
Hast Du mal aufgeschrieben, wofür Ihr wie viel Zeit braucht? Aus so einer Aufstellung kannst Du der GF sehr übersichtlich darstellen, wie viel Zeit wohin geht und warum das so viel Zeit braucht.
Viele Grüße
Barbara
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Es gibt drei Arten von Menschen: Solche, die zählen können und solche, die nicht zählen können.Hallo Andre!
Ich kann Marc nur zustimmen. Euer Unternehmen schreit förmlich nach CAQ und Standartabläufe. Wie sieht es aus mit Standardteile? Ihr könntet hier die Abläufe erheblich vereinfachen. Auch Kunden sind auf solche Dinge immer gut zu sprechen. Denn eine Vereinfachung der Abläufe zieht sich bis zum Kunden. Denn er muß dann auch weniger Papier prüfen und Verwalten. Frage: Sind wirklich alle Produkte für die Automobilindustrie? Wenn nicht, solltet ihr hier schon mal ganz klare Trennungen vornehmen. Ich habe so den Eindruck, das euch eine Organisationsstruktur fehlt. Hier wird reingeklotzt auf Teufel komm raus, aber der Nutzen und die Effektivität bleibt bei euch auf der Strecke.
Gruß
MichaelNa da sind ja schon ein paar Antworten gekommen.
Das größte Problem bei uns im Unternehmen ist, dass die nötigen Informationen nicht zeitnah bereit stehen.
Wir verschwenden mehr Zeit damit die Informationen zu suchen als sie zu verarbeiten.
Wir führen das PPF Verfahren auch nur für die Kunden durch, die es explizit fordern, wobei ich da eine Anmerkung von unseren Zertifizieren bekommen habe. Der meinte, dass ein Neukunde davon ausgehen darf, wenn er sieht das ein Unternehmen nach TS 16949 zertifiziert ist, dass dann auch das PPF Verfahren durchgeführt wird.
Ich muss Marc und Michael vollkommen recht geben, uns fehlt es eindeutig an eine Organisationsstruktur => Stellenbeschreibung/Aufgabenbeschreibung.
Die Prozeßbeschreibungen/Ablaufbeschreibungen sind sehr detailliert und die Prozesse schlank gehalten. Aber was nutzen einen die besten Beschreibungen wenn sich kein Mensch daran hält.
Hallo Andre.A
kurzer Kommentar meinerseits.
Was nützen die besten Stellenbeschreibungen, wenn ihr noch nicht einmal eurer eigenen Organisationsstruktur folgt?
Da ist wohl eher zunächst den MA beizubringen, dass sie gemäß Organigramm/Ablaufplanung o.ä. zu agieren haben, oder?!Keep on fighting!
Hallo ISOMAN,
irgendwo haben wir ja alle RECHT.
Was macht denn eigentlich unsere Arbeit soooo mühsam????? Liegt es vielleicht daran, dass irgendein Mitarbeiter sich nicht an festgeschriebene Verfahren hält oder das ein Mitarbeiter nicht das Prüft, was er eigentlich prüfen soll.
Es kann nicht unser Job sein, die Mitarbeiter ständig zu überwachen, ob sie das tun was sie sollen.
Ein Unternehmen verdient kein Geld damit, wieviele Erzeugnisse sie produziert sondern wieviele fehlerfreie Erzeugnisse der Kunde bekommt und dafür Geld bezahlt.
Zurück zum Thema,wie seit Ihr bei Euch in der Abteilung aufgestellt?
Gruß
AndréHallo Andre.A,
Alle aufgeführten Argumente sind natürlich richtig. Worauf ich jedoch hinweisen wollte, ist dass eine Unternehmenskultur nicht durch Überwachung entsteht (das ist eher kontraproduktiv) sondern man die MA an die Hand nimmt und ihnen zeigt, wie es für alle besser geht (=> Schulung).
Ideal wäre es wenn die UL sowas als Leitsatz in der Q-Politik stehen hat und auch entspr. vorlebt.
Selbstverständlich ist unser Leben als Qualitäter nicht immer einfach – wäre auch zu schön – da es im Wesen unserer Aufgabenstellung liegt, Schwachstellen rechtzeitig zu entdecken, bevor Fehler entstehen und bei Fehlern den Finger auch in die Wunde zu legen. Macht uns nicht gerade immer zu den beliebtesten Kollegen.
Nach diesem kleinen Exkurs nun zurück zu deiner Frage:
Wir, Mittelstand, 2 Standorte, 60/35 MA, chem. Ind., 9001/14001 zert. bisher kein TS16949 aber für einige Kd erweiterte Q-Vorgaben, haben 1 MB (Q/U) sowie 4 Prüfer.
Werkerselbstprüfung weitestgehend automatisiert, sodass keine Dokupflichten aufkommen. Probendurchsatz täglich ca. 150.
Für QM/UM ist der MB neben weiterer Leitungstätigkeiten verantwortlich. Insges. stehen der QS 160 Wochenstunden zur Verfügung. Der MB hat ca. 40% seiner Zeit für Q/U zur Verfügung. Durch straffe Organisation und Strukturierung der Arbeitsabläufe ist das Ganze noch gut zu bewältigen. Das IMS ist Intranetbasiert, Prüfdaten etc. laufen ebenfalls über Intranet und Datenaufbereitung erfolgt mittels Statistikprogrämmchen (Excel inkl. Makros, SPSS und R).
Ich hoffe, das hilft dir etwas weiter.Keep on fighting!
Hallo Andrè!
Unsere Mechanikfertigung (CNC-Drehen und – Fräsen): Ca. 70 MA, Wareneingang inklusive 4 Qualitäter, die müssen allerdings keine Systempflege machen, sondern sind nur vor Ort tätig. Wir haben ein CAQ-System.
Ja, ich halte Euch für ein wenig unterbesetzt.Schöne Grüße
Frank Hergt
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