CPK-Werte mit unspezifizierten Werten berechenbar?2005-09-16T10:49:41+01:00

QM-Forum Foren Qualitätsmanagement CPK-Werte mit unspezifizierten Werten berechenbar?

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  • cpkler
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 2

    Hallo !

    Als absoluter Neuling in Sachen Qualitätsmanagement eine Frage, deren Klärung mir von der Geschaftsleitung aufgedrückt wurde:

    Zur Berechnung von Cp und Cpk kommen bei unseren Prozessen teilweise schlechte Werte (weit unterhalb 1,33 bzw. 1,0) heraus, da wir nach außen breitere OGW, UGW spezifizieren, um für eventuelle unvorhergesehene Ereignisse Luft zu haben. Produktionsintern haben wir strengere Vorgabe und fahren Prozesse nahe an dem spezifizierten UGW, was vor allem den Cpk-Wert verschlechtert. Auf dem ersten Blick wirkt daher unser Prozess nicht prozessfähig, was von einigen Kunden moniert wird. Nun die Frage: Ist es normgerecht (Iso 9001:2000), nach außen hin Cp und Cpk-Werte zu kommunizieren, die mit nicht offiziell spezifizierten, sondern produktionsinternen Werten berechnet werden? Oder ist man nach der Iso 9001 gezwungen mit den offiziellen Werten zu rechnen?
    Danke im Vorraus für die Beantwortung der Frage.

    Frank_Hergt
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 1530

    Hallo cpkler!

    Tut mir leid, zuerst meine Standardbitte: Besorg‘ Dir die ISO und LIES sie. Dauert nicht lange. Und danach weißt Du, was alles nicht drin steht.
    Die ISO verlangt nirgendwo irgendein spezielles statistisches Verfahren, noch macht sie Aussagen darüber, wie Du Deine OGWs und UGWs anzusetzen hast. Frage an der Stelle ist eher, was sinnvoll ist. Für mich hört sich das an, als sei es notwendig, intern strenger zu spezifizieren, weil der Fertigung nicht klar ist, was ein sicherer Prozeß ist und sie ansonsten zu nahe an die Kante fahren würde. Vielleicht ein bischen Schulung? Oder einfach einen guten CPK-Wert als Zielvorgabe? Ansonsten: Wenn Ihr die Daten habt, was hindert Euch daran, die Berechnung einfach noch mal mit den nach außen gegebenen Grenzwerten laufen zu lassen? Zum Kunden hin würde ich immer nur Aussagen machen, die sich auf seine Spezifikationen beziehen (oder halt die, die ihm versprochen werden). Das ist nämlich das einzige, was den wirklich interessiert.

    Schöne Grüße

    Frank Hergt

    Barbara
    Senior Moderator
    Beitragsanzahl: 2766

    Hallo cpkler,

    Frank hat vollkommen Recht.

    Ergänzend möchte ich noch hinzufügen, dass Ihr sinnvollerweise den Cpk an den Kunden gebt, den Ihr mit SEINEN Grenzen gerechnet habt. Wenn das nicht die Anforderungen erfüllt, dann habt Ihr ein Problem.

    Wenn Ihr intern meint, die Prozesse dadurch in den Griff zu kriegen, dass Ihr den Werkern andere Vorgaben gebt: Wenn es funktioniert, ist es gut. (Wobei ich die Sicht von Frank teile, dass es bessere Wege gibt.)

    Es macht aber keinen Sinn, engere Spezifikationen zur Berechnung des „externen“ Cpk zu verwenden, als der Kunde es will. Damit macht Ihr nur Eure Werte klein. Den Kunden interessiert es in erster Linie, ob seine Forderungen erfüllt werden und nicht, wie Ihr das schafft. (Es sei denn, er kommt zum Audit vorbei ;-)

    Viele Grüße

    Barbara

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    Es gibt drei Arten von Menschen: Solche, die zählen können und solche, die nicht zählen können.

    cpkler
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 2

    Hallo nocheinmal !

    Vielen Dank für die schnellen Antworten.
    Für den Augenblick reicht mir das schon einmal. Ein intensiveres Studium mit der Iso und dem Qualitätsmanagement im Allgemeinen folgt selbstverständlich. Eure Tipos werde ich an die Verantwortlichen weitergeben.
    Danke

    Gruß
    cpkler

    IsoMan
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 421

    Hallo cpkler,

    ich möchte dir auf Basis meiner Q-Tätigkeit ein paar Bedenken vortragen:
    1.) Fahrt nicht mit mehreren Spezifikationen für ein Produkt, dass gibt irgendwann nur noch Stress, weil die Spez-Vorgaben im Laufe der Zeit unklar werden.
    2.) Wenn ihr interne Spezifikationen benötigt, um die Forderung cpk > 1,33 zu erfüllen, dann ist es billiger den Prozess gründlich zu analysieren und entspr. zu justieren. Denn alle Teile, die gem. interner Spez. grenzfällig sind, machen euch ja den Kunden-cpk kaputt(ausser eure interne Spez. ist deutlich enger gefasst als die Kd-Spez.). Sind also Ausschuß oder Nacharbeit.
    3.) Wenn ich als Kunde bei euch ein Audit mache und mir dann neben meiner Spezifikation auch noch eine interne Spezifikation (die ja Basis der IPC ist) vorgehalten wird, dann stelle ich mir schon die Frage nach dem Aufwand. Macht sich später bei Preisverhandlungen, wenn ihr mehr Geld haben wollt, nicht so gut.

    Keep on fighting!

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