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Hallo an alle Teilnehmer!
Wer hat Erfahrungen aus dem Bereich „Supply Quality Management“, also dem Thema Lieferantenmanagement bzw. Management der Lieferantenqualität?
Wie könnte man eine solche Abteilung in den Beschaffungsprozess integrieren? Was sollten die Aufgaben einer solchen Abteilung neben Auditierung und Lieferantenbewertung sein (Entwicklung von Lieferanten…)? Wem sollte diese Abteilung unterstellt sein? Wie sieht eine Zusammenarbeit mit dem strategischen Einkauf aus? Fragen über Fragen…
Bin für gute Ideen und viel mehr für Erfahrungsberichte äusserst dankbar.Gruss
Mannie
Hallo Mannie,
also um auf die Frage eine konkrete Antwort zu geben müsste man wohl mehr über das ganze Umfeld, die Zielsetzung und Startegie bei euch wissen. Einfach so ins blaue Tipps zu geben ist nicht so einfach.
Bei uns macht der Einkauf (1 Person) das Lieferantenmanagement gleich mit, aber wir haben auch nur wenig Einkauf in dem Sinne. Also mit euch wohl nicht vergleichbar.Gruß,
DieterMoin Moin Mannie,
das Lieferantenmanagement LM war über 3 Jahre lang mein Lieblingsjob, hatte damals auch einen prima Seffe gehabt (Gruß an Loretta).
Folgender Aufbau war da vorhanden:– LM ist fachlich im QM eingebunden, disziplinarisch dem EK. LM sollte schon ein Q-ler sein, um sich behaupten zu können
– LM setzt bereits beim Erstkontakt mit dem Lieferanten ein und übermittelt die Geheimhaltungserklärung GHV, Lieferantenselbstauskunft LSA, PPM-Vereinbarung usw., pflegt die Lieferantenkartei, fordert Zertifikate ein
– LM gibt dem QM und EK ein Statement ab, ob ein Lieferant geeignet erscheint oder nedde.
– LM beurteilt zusammen mit QM die Q der Erstbemusterung, Termine und Zuverlässigkeit und greift u.U. steuernd auf den Lieferanten ein
– LM führt rechtzeitig zum Projektstart Lieferantenaudits durch, fordert Maßnahmen. Achtung: Qualifikationsstufe für Auditoren beachten! Interner Auditor kommt nicht so gut an! Sollte schon ein Vollblut-Auditor sein.
– LM führt L-Bewertungen durch und fordert bereits ab einer Einstufung als „B-Lieferant“ Maßnahmen an und überwacht diese. „C-Lieferanten“ bekommen eine Sonderbetreuung (Lieferantenentwicklung), was auch mal bei kritischen Pappenheimer zum „Kopfwaschen, legen und fönen“ führen sollte
– LM unterstützt und controlled den EK in Q-technischen Angelegenheiten, besonders bei der Vorauswahl der Lieferanten
– LM kommuniziert mit QM laufende Probleme, welche lieferantenlastig sind
– LM fungiert als Filter, so dass ureigene, hausgemachte Probleme nicht zum Lieferanten abgewälzt werden können (kehren vor der eigenen Tür, Beweislast liegt bei der eigenen Fertigung)
Das waren die Grundzüge des LM.
Hoffe ich konnte Dir helfen und berücksichtige bitte den folgenden Grundsatz:
Lieferanten sind Partner. Dein Unternehmen braucht die Lieferanten und die Lieferanten brauchen Euer Unternehmen. Wie in einer Ehe.Dazu noch ein Spruch:
Wenn man nur auf seinen Partner (Lieferant) „einschlägt“, dann läuft dieser irgendwann davon!
2005 Qualyman, Qualitäter aus Überzeugung und Leidenschaft, weils auch mal Leiden schaft!Gute Zeit!
Qualyman – Qualitäter aus Überzeugung !
geändert von – Qualyman on 24/08/2005 08:21:36
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