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Hallo,
Messmittel zur Serienüberwachung müssen kalibriert werden. Soweit, sogut. Wie sieht es aber bei Messmitteln im Bereich Werkzeugbau aus, die nicht zur Serienüberwachung verwendet werden? Müssen diese auch kalibriert werden?
Gruß
QualymatzeHallo Qualitmatze,
Bei uns sind grundsätzlich alle PM überwacht.
Misst der WZB falsch, kann sich das direkt auf die Qualität des Produktes niederschlagen ;-)Gruss
Carlos
Hallo Matze,
ich glaube, das Thema Kalibrierung entwickelt sich hier zum Dauerbrenner.
Meine Meinung:Du benutzt Messmittel im Werkzeugbau. Da ich davon ausgehe, dass diese Werkzeuge direkt oder indirekt einen Einfluss auf dein Endprodukt haben musst du sie kalibrieren lassen, denn wie sonst willst du einen Nachweis führen über die Prozessfähigkeit (in diesem Fall die Genauigkeit deines Werkzeuges im Einsatz)?
Dino
Genau das ist ja der Knackpunkt.
Die zur eigentlichen Herstellung der Werkzeuge verwendeten Prüfmittel, werden ja nicht zum Vermessen der mit dem Werkzeug produzierten Teile verwendet. Dafür werden, um u.a. auch die Prozessfähigkeit zu ermitteln, geeignete,kalibrierte Messmittel herangezogen.
Denn um zu messen, ob ein Einzelteil des Werkzeuges nun 100,1mm oder 100,2mm hat brauche ich meiner Meinung nach keinen kalibrierten Messschieber. Falls diese Maßabweichung eklatant ist, merke ich das an der Funktion des Werkzeuges oder daran, dass das mit disem Werkzeug produzierte Teil nicht stimmt.Gruß
QualymatzeHallo…..
meiner Meinung nach bekommst du regelmäßig das Nachweisproblem, wenn du im Werkzeugbau nicht kalibrierte Messmittel verwendest.
Typische Auditorfrage (habe ich selber erlebt): Können Sie sicher sein, dass dieses Messmittel nicht doch zur Bestimmung blablabla….Daraufhin habe ich alle Messmittel (vor allem die im Werkzeugbau) kalibrieren lassen, denn ich denke, es ist mehr Aufwand, die Messmittel zu trennen als alle zu kalibrieren. Denn dann hast du im Werkzeugbau auch 2 Klassen von Messmitteln:
Diejenigen, mit denen du nicht qualitätsrelevante Maße prüfst und die, mit denen du Teile misst, welche doch qualitätsrelevant sind.
Bei uns wurden die Werkzeuge im WB ja vorher noch getestet, ob die wirklich das liefern, was sie sollen. Und dann brauchst du, um die Teile zu messen, wieder kalibrierte Messmittel.
Mir persönlich wäre das viel zu umständlich, vor allem, weil ja die Qualität deiner Teile mit der Qualität deiner Werkzeuge steht und fällt.Und damit die MA keine Dummheiten machen und doch nen nicht kalibrierten Messschieber nehmen, würd ich sie alle kalibrieren lassen.
Kost zwar mehr, aber man ist vor der Dummheit anderer und vor dummen Fragen sicher.Wie gesagt, so habe ich verfahren und so haben auch alle Auditoren, mit denen ich bisher zu tun hatte, argumentiert.
Dino
Hmmmmm,
das mit der Nachweisführung ist natürlich ein Problem. Muss ich schon zugeben. Man kann eigentlich nicht 100% sichersein und vorallendingen nicht BEWEISEN, dass das geeignete Messmittel auch tatsächlich verwendet wird.
Das mit den 2 Klassen von Messmitteln wäre bei uns weniger ein Problem, da unsere Serienproduktion und Werkzeugbau räumlich getrennt sind.
Aber ich denke, dass es wirklich nicht viel bringt, einige Messmittel nicht zu kalibrieren um so ein paar Euro zu sparen. (Hoffentlich ließt das jetzt nicht mein Chef….)
Also vielen Dank für eure Hilfe.Gruß
QualymatzeIch habe dieses Problem mit unseren Fertigungsleiter besprochen. Zitat:Im Werkzeugbau sind nur Facharbeiter beschäftigt und für die muss es normal sein das Werkzeug und die Messmittel in einwandfreien Zustand zu halten. Z.b. den Messchieber mit einen Endmass von Zeit zu Zeit zu überprüfen“
Was haltet Ihr davon ?
mfg
RobertIch habe dieses Problem mit unseren Fertigungsleiter besprochen. Zitat:Im Werkzeugbau sind nur Facharbeiter beschäftigt und für die muss es normal sein das Werkzeug und die Messmittel in einwandfreien Zustand zu halten. Z.b. den Messchieber mit einen Endmass von Zeit zu Zeit zu überprüfen“
Was haltet Ihr davon ?
mfg
RobertHi…..
nachdem ich mich von dem Lachkrampf erholt habe……
Was soll denn das sein????
Im übertragenen Sinn:
Wir haben alle den Führerschein, also gehen wir davon aus, dass wir alles richtig machen…..So ein Blabla…..
Sorry, aber das würde ich so niemals akzeptieren…
Dino
„Laß dir von keinem Fachmann erzählen: „Freund, das mache ich schon seit 20 Jahren so.“ Man kann auch eine Sache 20 Jahre falsch gemacht haben“
(Kurt Tucholsky)Hallo Robert,
autsch, da hat wohl jemand die Messmittel-Kalibrierung in den falschen Hals gekriegt, nach dem Motto „Jetzt trauen die (von der QS) uns nicht mal mehr zu, mit unserer ganzen Erfahrung richtig zu messen!“
Da hilft nur dem Werkzeugbau den Sinn der Kalibrierung zu erklären und dabei zu betonen, dass Ihr *nicht* davon ausgeht, dass sie zu blöd zum Messen sind, sondern dass es ggf. Situationen gibt, in denen ein nicht-kalibriertes Messmittel schwierig sein könnte (Stichwort: Nachweisbarkeit, Einflüsse auf eine Messung, etc.)
Viele Grüße
Barbara
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Das Leben ist zu kurz, um es mit Suchen zu verbringen.Hallo Qualymatze,
wir sind Serienfertigung und Werkzeugbau in einem Unternehmen. Und seit vielen Jahren lassen wir sowohl unsere Serienprüfmittel und die PM im Werkzeugbau kalibrieren. Den größten Teil davon macht bei uns der Lehrlingsausbilder zusammen mit ein paar Lehrlingen aus dem letzten Lehrjahr. Klappt bisher tadellos und es kam bei keiner Zertifizierung zu einem Problem.
Gruß msb -
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