TS 16949, Kap. 8.1.22005-05-17T18:11:10+01:00

QM-Forum Foren Qualitätsmanagement TS 16949, Kap. 8.1.2

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  • Alper
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    Beitragsanzahl: 1

    Hallo, was versteht die Norm unter Überregelung von Prozessen? Leider habe ich im Web nichts dau gefunden!
    Wenn es hilft: der englische Orginaltext lautet „Over-Adjustment“.
    Vielen Dank!

    Barbara
    Senior Moderator
    Beitragsanzahl: 2766

    Hallo Alper,

    die deutschsprachigen Sites sind da nicht wirklich erhellend, in den englischen gibt es auch ziemlich wenig, aber ein bisschen findest Du z. B. hier:

    http://www.sytsma.com/tqmtools/proccapanal.html
    http://www.nwasoft.com/appnotes/micharts.htm

    Letztendlich geht es darum, dass man nicht versuchen sollte wenn irgend etwas anders als gewünscht läuft, mehr oder weniger planlos an allen möglichen Knöpfen zu drehen.

    Viele Grüße

    Barbara

    MG
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 46

    Vielleicht hilft dies:

    Es gibt 2 Möglichkeiten eine Regelkarte zu berechnen:

    1. von „innenheraus“ : was bedeutet, daß nach einer Cm / Cmk Studie
    das Xquer ‚ganz nahe‘ von µ (mü) eingestellt wird und die Regelkarten-
    grenzen von diesem Xquer her bestimmt werden.

    2. von den „Toleranzgrenzen“ : was bedeutet, daß nach einer Cm /Cmk Studie
    ein Betrag von OT, UT abgezogen wird und der verbleibende Bereich der
    Regelbereich ist.

    Liegt jetzt eine sehr kleine Streuung der Meßgröße bei der Cm / Cmk Studie vor,
    wird im Fall 1 der Regelbereich sehr schmal, was dazu führen kann, daß während
    des nachfolgenden Production Process häufig „regelnd“ in den Prozeß eingegriffen
    wird – obwohl es, betrachtet man die Toleranzgrenzen für das Maß- nicht notwendig ist, und auch nicht wirklich zu Verbesserungen führt.

    Diese Prozeß- bzw Regelkarten- / SPC- Einstellung bezeichnete IBM damals
    (es ist mittlerweile mindestens 10 Jahre her) als „Over-Adjustet“( =
    Über- ….. Regelung / Berichtigung / Regulierung),
    weil „unsinnigerweise“ „regulierend“ in den Prozeß eingegriffen wurde
    (Eingriff war rein mathematisch-statistisch bestimmt und nicht praktisch begründet),
    was zu Fertigungsbehinderung führte, da die SPC Regeln „überreagierten“.

    Vermutung:
    Die TS 16949 hat diese Problematik aufgegriffen und versucht zum Ausdruck zu bringen,
    das man „statistisch“ nicht überreagieren soll und damit einen Fertigungsprozeß
    ausbremst, in dem zu enge Regelgrenzen bestimmt werden, weil statistische
    Selbstbefriedigung getrieben wird, bzw ein + – 6 Sigma Prozeß gefordert
    wird, wo ein + – 2,4 Sigma Prozeß keine praktischen Probleme machen würde.
    Diese mögliche Situation sollte den Beteiligten bekannt sein – oder gemacht werden..

    Aber es gibt eine Normenausschuß (auch für die TS 16949), deren Ansprechpartner man über die Verbände herausbekommt.
    Diesem kann man solche Fragen direkt stellen.

    Schniker
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 296

    Da die TS 8.2.1 sich auf statistische Grundbegriffe bezieht ist Ántwort 2 die zutreffende.

    Barbara
    Senior Moderator
    Beitragsanzahl: 2766

    Hallo nochmal,

    hier findet Ihr das, was im Elsmar Forum dazu diskutiert wurde:

    TS2 8.1.2 Knowledge of basic statistical concepts
    http://elsmar.com/Forums/showthread.php?t=5931&page=1&pp=10

    Definition: Process-capability and over-adjustment
    http://elsmar.com/Forums/archive/index.php/t-5128.html

    Die Idee mit dem Quincunx-Brett ist übrigens wirklich gut, denn da können alle direkt erleben was mit der Streuung passiert, wenn man versucht sie von außen durch zu viel Eingriffe zu verkleinern. (Ein Quincunx-Brett veranschaulicht die Verteilung.)

    Viele Grüße

    Barbara

    MG
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 46

    Hallo Barbara,

    auch wenn um 00:11 die Lichter ausgegangen
    sind, da sie um 7:49 wieder angingen, wage ich eine Frage an Dich:

    Wie stellt man mit dem QuinCunx oder auch
    Galton’schen Brett denn äußere Einflüsse
    auf die Streuung dar?
    Wie macht man das physikalisch?
    Ich weiß es wirklich nicht.

    Es ist schon lange her, daß ich das das
    Galton’sche Brett für die Herleitung der
    Binomial-Formel kennenlernte.

    Mich würde diese ausergewöhnliche Anwendung
    aber interessieren, da ich für unsere Azubis
    bzw für die Fertigung schon lange nach einem
    Tool suche, mit dem man Streuungsbeeinflußung
    visualisieren kann, ohne dies am PC zu tun.

    Barbara
    Senior Moderator
    Beitragsanzahl: 2766

    Hallo MG,

    Du hast an einem Quincunx-Brett (jedenfalls an dem, das ich kenne) zwischen dem Bereich, in dem die Kugel losrollen und dem Dreiecks-Bereich, an dem die Kugeln jeweils nach links und rechts rollen können, verstellbare Schieber, mit denen Du versuchen kannst, die Kugeln bzw. die Kugelverteilung unten zu beeinflussen.

    Viele Grüße

    Barbara

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