R+R-Studie für eingesetzte Messmittel2005-03-08T14:49:09+01:00

QM-Forum Foren Qualitätsmanagement R+R-Studie für eingesetzte Messmittel

Ansicht von 8 Beiträgen – 1 bis 8 (von insgesamt 8)
  • Autor
    Beiträge
  • phil
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 4

    Hallo!
    Unser Kunde wünscht eine „R+R-Studie für die eingesetzten Messmittel“.

    Kann mir hier vielleicht jemand sagen, was das ist?

    Barbara
    Senior Moderator
    Beitragsanzahl: 2766

    Hallo phil,

    R+R steht für Repeatability und Reproducability. Die R+R-Studie (auch Gage R&R) soll zeigen, wie viel Streuung oder Abweichung von Deinem Messmittel kommt und wie viel von den Prüfern.

    *Wiederholbarkeit/Repeatability:
    Gleicher Prüfer misst am gleichen Teil mehrmals
    *Reproduzierbarkeit/Reproducibility:
    Ein Teil wird von verschiedenen Prüfern nacheinander gemessen

    Viele Grüße

    Barbara

    phil
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 4

    Vielen Dank schonmal!

    Gibt es Normen oder Richtlinien, wieviele Teile gemessen werden müssen? Und was mache ich, wenn es bei uns nur einen Prüfer gibt?
    Um es kurz zu fassen: Wir führe ich so eine Studie praktisch durch und wie muss ich die Prüfergebnisse dann auswerten? Kann dem Kunden ja nicht einfach nur die Prüfergebnisse schicken.

    Barbara
    Senior Moderator
    Beitragsanzahl: 2766

    Hallo phil,

    bei einem Prüfer kannst Du natürlich die Messung der Reproduzierbarkeit vergessen – und damit auch die meisten Formblätter.

    Auswerten kannst Du die Messwerte mit der Varianzanalyse (ANOVA). Es gibt zwar Richtwerte, die sind aber bei Euch wegen des einen Prüfers schon schwierig anwendbar.

    Je mehr Messwerte Du hast, desto genauer kannst Du die Streuung bestimmen. Das ist die eine Seite. Die andere Seite ist die Verfügbarkeit von Ressourcen für die Messungen, wie lange ein Messvorgang dauert, ob es eine zerstörende Prüfung ist, welche Einflüsse Du hast, wie genau der Kunde es wissen will, usw.

    Ohne Deine Situation zu kennen kann ich Dir da leider auch nichts konkreteres zu sagen.

    Viele Grüße

    Barbara

    Norbert
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 62

    Hallo Barbara,
    ein Prüfer sollte nicht das Problem sein.
    Man kann doch zwei weitere Personen die anderen Referenzprüfungen vornehmen lassen, damit bin ich doch in der Lage die Abhängigkeit vom Prüfer herauszufinden. – klar je komplizierter die Prüfung desto schwieriger, doch viele Prüfaufgaben sind ja von mehr oder weniger von jedem durchführbar.

    Gruss
    Norbert

    Barbara
    Senior Moderator
    Beitragsanzahl: 2766

    Hallo Norbert,

    natürlich kannst Du andere Prüfer einsetzen, nur sollte eine R+R der Feststellung der üblicherweise im Messprozess entstehenden Unsicherheiten dienen und nicht noch zusätzliche erzeugen.

    Wenn also nur ein Prüfer da ist, dann macht es deutlich mehr Sinn ein angepasstes Modell zu verwenden als die Wirklichkeit an das Modell anzupassen.

    Viele Grüße

    Barbara

    Norbert
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 62

    Hallo Barbara,

    bin nicht ganz einverstanden.

    Prüfe mit 2 „Helfern“ dann hast du zwei möchlichkeiten
    – die PMF ist gegeben und damit hast du auch die Unabhängigkeit vom Prüfer nachgewiesen.
    – die PMF ist nicht gegeben, dann musst du suchen woran es liegt. Sollte es dann an der Abhängigkeit vom Prüfer liegen, so hast du trotzdem gewonnen, denn der Stamm-Prüfer könnte einer derer sein, die falsch Prüfen und ausserdem kann es durchaus sein, dass der Stammprüfer unerwartet ausfällt. Die Prüfung kann sicher nicht in jedem Fall auf sich warten lassen…. wir wissen was dann passiert.

    Gruss
    Norbert

    Barbara
    Senior Moderator
    Beitragsanzahl: 2766

    Hallo Norbert,

    wenn es darum geht, den möglichen Einfluss durch den Prüfer zu erfassen, dann hast Du Recht.

    Wenn ich aber daran interessiert bin, wie viel Streuung/Verschiebung normalerweise durch das Messmittel entsteht, um die Sicherheit meiner Messwerte abschätzen zu können, dann müssten nach der Überprüfung des Stammprüfers mit Hilfe anderer Prüfer die Werte der anderen Prüfer wieder aus der R+R rausgenommen werden, da sie normalerweise nicht im Prozess vorkommen. Die R+R soll ja nicht jeden Murphys-Law-Fall abdecken sondern den normalen Messvorgang. (Dass immer mal wieder ein Ersatz-Prüfer gebraucht wird, ist auch klar, hörte sich bei Phil nur nicht so an, als wäre da jemand bzw. als wäre das häufiger nötig.)

    Viele Grüße

    Barbara

    Hallo Barbara,

    bin nicht ganz einverstanden.

    Prüfe mit 2 „Helfern“ dann hast du zwei möchlichkeiten
    – die PMF ist gegeben und damit hast du auch die Unabhängigkeit vom Prüfer nachgewiesen.
    – die PMF ist nicht gegeben, dann musst du suchen woran es liegt. Sollte es dann an der Abhängigkeit vom Prüfer liegen, so hast du trotzdem gewonnen, denn der Stamm-Prüfer könnte einer derer sein, die falsch Prüfen und ausserdem kann es durchaus sein, dass der Stammprüfer unerwartet ausfällt. Die Prüfung kann sicher nicht in jedem Fall auf sich warten lassen…. wir wissen was dann passiert.

    Gruss
    Norbert

Ansicht von 8 Beiträgen – 1 bis 8 (von insgesamt 8)
  • Sie müssen angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.
Nach oben