serienbegleitende Prüfung2004-12-07T10:28:07+01:00

QM-Forum Foren Qualitätsmanagement serienbegleitende Prüfung

Ansicht von 8 Beiträgen – 1 bis 8 (von insgesamt 8)
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  • ploepskind
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 8

    Hallo, ich absolviere zur Zeit mein Praxissemester und habe die Aufgabenstellung:
    „Überarbeitung und Einführung von Konzepten zur serienbegleitenden Prüfung im Karosserierohbau und Presswerk“.
    Im Moment bin ich noch nicht sehr weit, ich versuche immer noch Informationen über den Ist-Stand in der Firma zu sammeln, damit ich mir erstmal ein Bild machen kann wie und was überhaupt abläuft.
    Sollte jemand Informationsmaterial, oä. zu diesem Thema besitzen würde ich mich sehr freuen, wenn Sie es mir zukommen lassen könnten. Ich bin für jede Idee oder Anregung dankbar.
    Viele Grüsse
    das ploepskind

    qualyman
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 2072

    Hallo Robert,

    leider kann ich (und wahrscheinlich auch das Forum) mit Deiner Frage noch nichts konkretes anfangen.
    Worum geht es im speziellen?
    – Messkonzepte?
    – Statistik?
    – 100% Prüfung?
    – Stichprobenprüfung?

    Bitte beschreibe Deine Aufgaben bzw. Fragen etwas genauer, danke!

    Spruch des Tages:

    Eine Diskussion ist unmöglich mit jemandem, der vorgibt, die Wahrheit nicht zu suchen, sondern schon zu besitzen. (Romain Rolland)

    Gute Zeit!

    Qualyman – Qualitäter aus Überzeugung !

    plutho
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 173

    Nun die Schwirigkeit bei einem Stanz- oder Presswerk ist, dass die Messungen nicht so nebenher wie bei einer Drehbank erfolgen können und somit der Prozess überwacht wird, sonderm man muß die Teile meist in einen 3D-Koordinatenmessraum schicken, dann durchmessen und das dauert Stunden um dann eine Aussage treffen zu können – wie sich das Werkzeug verschlissen hat.

    Die Problematik dabei wird durch die enorme Stanzgeschwindigkeit verstärkt. Kleine Pressen können im 10sec, eine Türe ausspucken … dementsprechend groß ist der Ausfall wenn was schiefgeht und man merkt dies erst nach Erhalt der komplizierten Messergebnisse.

    Daher hilft man sich die Werkzeugverschleißparameter wo anders abzulesen. Solche Parameter können sein:
    Gratentwicklung an besonders exponierten Stellen;
    Oft gibt es kleine Nippeln oder Prägungen die Tiefgezogen werden – dies zeigen am schnellsten ein Verschleißbild;
    Oder die Ablagerungen im Werkzeug an exponierten Stellen geben auch sehr guten Aufschluss.
    Auch kleine Löcher die mit einem Press-stempel gemacht werden sind ein toller Indikator – Sie verengen sich durch die Abnützung und zeigen noch dazu eine hervorragende Gradbildung(-veränderung) und sind somit ein wunderbare Indikator.
    Zuletzt erkennt man die Veränderung an der Schnittkante selbst. Diese ist aber nicht messbar sonder nur visuell beurteilbar. – Für einen erfahrenen Presser kein Problem – aber scher beschreibbar.

    Kurz: Der Prüfplan für die serienbegleitende Prüfung eines Presswerks besteht aus zwei Komponenten – die regelmäßige Vollvermessung im Koordinatenraum und die SPC-Vermessung von ein paar wesentlichen Parameter wie z.B. Grad oder Lochstanzen. Von zweiteren kann man echt einen Trend erkennen und Warngrenzen für das Werkzeug ableiten.

    Indirekt verwenden wir auch oft auch Parameter wie die Form oder Ebenheit. Dh. wird die Schnittkante schelcht und bildet sich zunehmend Grad, so bleibt der Teil geringfügig im Werkzeug hängen und man erhält eine ander Form / Durchbiegung. Daher ist auch die Höhenmessung an einem Punkt oft auch sehr aussagekräftig.

    Um dir genau raten zu können was du planen solltest – müßte ich zuerst den Teil selbst kennen. Also melde Dich, falls Du noch Hilfe brauchst.

    lg tom

    plutho
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 173

    Ja vielleicht eines noch:

    Ja nicht den Fehler machen und zum Beilspiel den Abstand zweier Formausprägungen als Kontrollmaß vorgeben. Das tun gerne viele Konstrukteure weil diese Abstand funktionskritisch ist. – Nur beim Stanzen und Pressen verändert sich genau so etwas so gut wie nie. Denk Dir du hast eine 300t Presse mit ein paar großen in 1/100 geführten Stempeln – die bleiben immer gleich. Da rührt sich gar nix, also macht ein regelmäßiges Messen auch keinen Sinn. Da hast du 10 mal vorher einem Riesengrat in einer Ecke als, dass sich im Großen etwas abnützt.

    Übrigens. – Es ist vollkommen egal ob Du große Pressteile, kleine Stanzteile oder Kunststoffspritzteile machst. Die Art und weise wie man einen Prozessprüfplan für so etwas aufbaut ist bei diesen Teilen immer gleich – da auch die Werkzeugart sehr ähnlich ist. Vielleicht kannst du so mehr Erfahrunge erfragen oder suche…

    lg tom

    ploepskind
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 8

    Vielen Dank erstmal.
    Es kommen bestimmt in den nächsten Wochen noch einige Fragen dazu.

    ploepskind
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 8

    Also soweit ich weiss geht es hauptsächlich um die Einführung der Wekerselbstkontrolle, die allerdings meiner Meinung nach bereits eingeführt ist, nur von den Werkern nicht so recht angenommen bzw. umgesetzt wird.Was man dagegen machen kann weiss ich auch nich.
    Ich werde in der nächsten Zeit noch konkrete Fragen zu dem Thema reinstellen.
    Vielen Dank nochmal.

    ploepskind
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 8

    Hallo
    Die Messungen werden nicht nur im 3D-Koordinatenmessraum gemacht, sondern häufig durch Lehren die direkt an den Pressen stehen.
    Das Problem ist, dass die Werker zum Teil nicht die vorgeschriebenen Prüfschritte durchführen(keine Lust sich die Teile mal anzusehen oder in den Messraum zu bringen, AP-Karten werden nicht od. falsch ausgefüllt usw.)
    Wie ist es bei euch gelöst, die Leute dazu zu bewegen das sie die Prüfungen gewissenhafter durchführen müssen?
    Ist das überhaupt Aufgabe der QS?

    qualyman
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 2072

    Hallo Robert,

    MA tun bei Euch nicht das was sie eigendlich müssten? Haben keine Lust dazu???

    Da ist wieder viel Psychologie mit im Spiel!

    Grundsatz 1:
    MA motivieren kann man nicht !
    So habe ich es in einem Lehrgang mal erfahren.
    Man kann nur das Umfeld, den Umgang mit den MA so gestalten, dass diese sich motiviert fühlen können. Und — Geld alleine ist nur ein kurzfristiger Motivationsfaktor.

    Als ganzheitliche motivierende Faktoren gelten:
    Wertschätzung des Mitarbeiters
    Anerkennung und „Empowerment“
    Mitarbeitergespräche führen
    Intrinsische und extrinsische Motivation
    Klare Zielvereinbarung als Erfolgsbasis
    Belohnungs- und Anreizsysteme

    Wenn ein Unternehmen danach agiert, werden die MA wohl auch nach den Anweisungen arbeiten.

    Zu Deiner Frage, ob die QS dafür verantwortlich ist: ein klares NEIN, denn dafür gibt es Vorgesetzte, die dafür zuständig sind und auch die €´s dafür bekommen.

    Was die Aufgabe der QS hierbei wäre: aufzeigen der Mißstände, Maßnahmen einfordern und überwachen.

    Die QS kann nicht alle „schlechte Dinge“ in einem Unternehmen gut machen!

    Versuche dennoch Deine Spezis davon zu überzeugen, dass es absolut notwendig ist, vorgeschrieben Prüfschritte durchzuführen und AP`s auszufüllen. Nur so können gute Produkte an den Kunden ausgeliefert werden, Marktanteile, Arbeitsplätze und Löhne gesichert werden.

    Spruch zum Thema:

    Es gibt immer Jemanden, der es besser machen kann! Und nur da kaufen Kunden auf Dauer!

    Gute Zeit!

    Qualyman – Qualitäter aus Überzeugung !

    geändert von – Qualyman on 09/12/2004 17:00:35

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