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Hallo
ich benötige eine geeignete Formulierung für eine Abweichung im Selbstaudit. Ein Zulieferant einer Produktkomponente ist nicht zertifiziert. Da es sich bei dem Kunden um ein Automobilhersteller handelt, ist das eigentlich nicht zulässig. Wie umschreibe ich das formvollendet und diplomatisch? Wie macht ihr das, denn ich gehe davon aus, dass nicht alle Eure Lieferanten zertifiziert sind…
Danke.Gruß
NadjaHallo Nadja!
Also, TS 16949 / 7.4.1 Dort steht, das ihr sicherstellen müßt das die beschafften Produkte die festgelegten Anforderungen erfüllen müssen. Wie ihr das macht ist nicht vorgeschrieben (sorgt aber immer wieder für Diskussionen)
Lieferantenzulassung und Auswahl ist ja wohl beschrieben.
Punkt 7.4.1.2: Konformität mit der ISO 9001:2000 ist der erste Schritt. Okay, wo steht wann der Schritt gemacht werden muß? Ausnahme: Euer Kunde bezieht sich in seinem Vertragswerk auf eine Beschaffung seiner Produkte bei zertifizierten Lieferanten. Dann müssen alle (die für den Kunden liefern) DIN ISO haben.
Andere Möglichkeit: Ihr laßt euch den Lieferanten von eurem Kunden freigeben. Das ist möglich, muß aber schriftlich dokumentiert sein und setzt vorraus das ihr mit offenen Karten spielt.
Und verges das mit dem umschreiben. Das Risiko eines Zertifikatentzugs oder riesen Ärger mit dem Kunden ist zu groß.Michaelbei e
Hallo Nadja!
Wenn ich hier etwas diplomatisch beschreiben will (zugegebenermaßen nicht meine Stärke), schreibe ich nur über die Abstellmaßnahme, nicht über die Abweichung. Also in diesem Fall: „Wir freuen uns darüber, daß die Fa. XY bis zum ??? zertifiziert sein will“. Muß er dann natürlich auch machen. Aber Achtung: Von den Automobilern sind schon Lieferanten wegen Prozeßverbesserungen gehängt worden (weil vorher kann’s dann ja nicht ok gewesen sein). Deren Anwälte sind darauf getrimmt, alles so negativ wie möglich auszulegen…
Schöne Grüße
Frank Hergt
Also eigentlich lese ich aus Euren Beiträgen, dass ich es besser verschweige. Das geht mir aber grundsätzlich gegen den Strich, weil ich gegen Show-Programme bin.
Ich kann doch nicht einen guten und qualitätsfähigen Lieferanten sperren, nur weil er einem Kunden theoretisch nicht liegt. Praktisch ist er ja offensichtlich zufrieden…
Ich habe den Lieferanten auch schon ein Selbstaudit machen lassen. Wenn ich noch ein Lieferantenaudit durchführe, muss es doch langen…
Ich glaube ich höre Euch schon dementieren….
Gruß
NadjaDas ist zwar jetzt keine Hilfe, sondern nur eine Feststellung: Ihr habt ja schon verdammt strenge Auflagen! Ich dachte ja, wir in der Medizin sind die schlimmsten diesbezüglich (mit FDA etc.). Sind wir eigentlich auch. Nur in diesem Punkt werden wir jedoch übertroffen. Wir haben einige Lieferanten, welche nicht zertifiziert sind.
Nadja!
Du kommst um einen zertifizierten Lieferanten nicht herum.
Also, entweder der Lieferant läßt sich zertifizieren (und das möglichst schnell) oder ihr wechselt den Lieferanten oder ihr gebt ihn bekannt und laßt ihn von eurem Kunden freigeben.
Letzte Möglichkeit: Alles bleibt wie es ist und keiner macht was. Die rechtlichen Nachteile kann sich wohl jeder denken.Michael
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