Die Darstellungsformen von Risikobewertungen sind vielfältig. Bekanntestes Beispiel ist wohl die zweidimensionale Risikomatrix. Jedoch gibt es auch hierbei kein standardisiertes Gestaltungsschema. Beispielsweise ist nicht vorgeschrieben welches Bewertungskriterium auf der Abszisse und welches auf der Ordinate aufgetragen wird oder aber viele Bewertungsstufen möglich sind. Somit ergibt sich ein großer Pool von Möglichkeiten, aus dem es die für Ihr Unternehmen bestgeeignete zu finden gilt.
Welche Unterschiede sich ergeben, wie Sie an das Thema Risikobewertung herantreten und welche Szenarien mit dem Modul roXtra Risiken abgebildet werden können, möchten wir Ihnen im nachfolgenden Beispiel veranschaulichen.
Herr Fastoll ist Qualitätsmanagementbeauftragter (QMB) und stets daran interessiert das Qualitätsmanagement in seinem Unternehmen weiterzuentwickeln. Er hat sich vorgenommen die Bewertung von Risiken und Chancen für sein Unternehmen zu optimieren und neu zu gestalten. Er ist motiviert, dass er dadurch mit seinem Team besser auf kritische Szenarien vorbereitet ist und die Ableitung von Maßnahmen zum Umgang mit Risiken und Chancen für ihn leichter wird.
Er hat bereits potenzielle Risiken und Chancen gesammelt und überlegt sich nun, wie er diese bewerten möchte, um möglichst genau abschätzen zu können, wie kritisch die einzelnen Themen sind.
Vorgehensweise 1: Die zweidimensionale 3×3-Matrix
Herr Fastoll möchte die Risiken anhand ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit sowie ihrer möglichen Auswirkungen bewerten. Jede der beiden Bewertungsdimensionen soll anhand eines „Ampel-Systems“ bewertet werden. Die Farbe Grün steht dabei für geringe Wahrscheinlichkeit bzw. geringe Auswirkungen, Gelb bedeutet jeweils mittleres Ausmaß und Rot steht für hohe Wahrscheinlichkeit bzw. katastrophale Auswirkungen.
Diese Vorgehensweise von Herrn Fastoll ergibt demnach folgende Risikomatrix im Modul roXtra Risiken:
Herr Fastoll schaut sich die Matrix und die Risikokategorien genauer an. Einige der Risiken, die er bereits aufgelistet hat, lassen sich nicht eindeutig diesem „Ampel-System“ zuordnen. Er überlegt sich, wie er zusätzliche Zwischenstufen in der Bewertung realisieren kann und entwickelt dabei eine zweite Vorgehensweise.
Vorgehensweise 2: Die zweidimensionale 5×5-Matrix
Anstatt einer 3×3-Matrix möchte Herr Fastoll eine 5×5-Matrix aufbauen und damit fünf Risikokategorien für jede Bewertungsdimension schaffen. Hierfür legt er folgende Kategorien fest:
Bewertung | Wahrscheinlichkeit | Auswirkungen |
---|---|---|
1111111 | Fast unmöglich | Keine gesundheitlichen Folgen |
2222222 | Vorstellbar, aber unwahrscheinlich | Bagatellfolgen |
3333333 | Gelegentlich möglich | Mäßig schwere Folgen |
4444444 | Gut möglich | Schwere Folgen |
5555555 | Fast gewiss | Tödliche Folgen |
Die zweite Vorgehensweise von Herrn Fastoll liefert folgende Risikomatrix im Modul roXtra Risiken:
Herr Fastoll ist hellauf begeistert. Mit der 5×5-Matrix kann er nun auf einen Blick erkennen, welche Risiken besonders kritisch sind. Er präsentiert die Idee seinem Team und auch hier ist die Resonanz sehr positiv.
Frau Pauli hat jedoch eine Anmerkung. Ihr ist aufgefallen, dass bestimmte Risiken zwar eine gewisse Wahrscheinlichkeit und schwere potenzielle Auswirkungen haben, diese jedoch sehr leicht zu erkennen sind.
Als Beispiel nennt sie die Verunreinigung der Produkte mit Metallspänen. Das Unternehmen nutzt seit einigen Jahren zwei hintereinander geschaltete Metalldetektoren bzw. -sensoren, um alle Produkte, vor der Verpackung und Auslieferung bezüglich metallischer Verunreinigungen zu kontrollieren. Falls eines der Geräte eine Verunreinigung entdeckt, werden die Förderbänder sofort gestoppt und die verunreinigte Charge vernichtet. Die Detektoren reagieren sehr genau und durch die doppelte Kontrolle kann nahezu ausgeschlossen werden, dass Produkte mit metallischer Kontamination bei den Kunden ankommen.
Dem gegenüber stehen Risiken, die eher unwahrscheinlich sind, im Ernstfall jedoch nicht so leicht erkannt werden und schwere Folgen nach sich ziehen können. Hier nennt sie als Beispiel Cyber- bzw. Hackerangriffe. Diese werden in der Regel erst erkannt, wenn es zu spät ist und sensible Daten bereits gestohlen wurden.
Die genannten Beispiele von Frau Pauli verdeutlichen, dass die Erkennbarkeit der Risiken, neben der Eintrittswahrscheinlichkeit und den Auswirkungen, durchaus eine Rolle dabei spielt, wie kritisch diese zu bewerten sind.
Vorgehensweise 3: Die mehrdimensionale Darstellung
Herr Fastoll nimmt diesen Hinweis mit in seine Ideenschmiede. Diese dritte Bewertungsdimension zu betrachten, macht für sein Unternehmen Sinn. Er möchte die Erkennbarkeit (hoch – eher hoch – mittel – eher gering – gering) in seine Betrachtungen einbeziehen und die drei Risikokategorien, wie in der nachfolgenden Tabelle dargestellt, bewerten. Wie soll er seine Bewertungen jedoch anschließend grafisch darstellen?
Bewertung | Wahrscheinlichkeit | Auswirkungen | Erkennbarkeit |
---|---|---|---|
1111111 | Fast unmöglich | Keine gesundheitlichen Folgen | hoch |
2222222 | Vorstellbar, aber unwahrscheinlich | Bagatellfolgen | eher hoch |
3333333 | Gelegentlich möglich | Mäßig schwere Folgen | mittel |
4444444 | Gut möglich | Schwere Folgen | eher niedrig |
5555555 | Fast gewiss | Tödliche Folgen | niedrig |
Auch hierbei unterstützt ihn die QM-Software roXtra. Die übersichtliche Darstellung von mehrdimensionalen Risikobewertungen ist mit roXtra Risiken kein Problem. Bei mehr als zwei Dimensionen werden die Bewertungen in Kreisdiagrammen dargestellt (siehe Abbildung 3). Jeder Kreis entspricht dabei einer Bewertungsdimension. Die Teilstücke sind die Verteilung der jeweiligen Werte bzw. Risikokategorie. Zudem wird die gesamte Risikoverteilung (i. d. R. die Multiplikation der einzelnen Bewertungsdimensionen) als gestapeltes Säulendiagramm dargestellt.
Mit einem Klick auf die jeweiligen Teilstücke der Säule bzw. Kreise lassen sich die bewerteten Risiken filtern, wodurch Herr Fastoll stets den Überblick behält.
Klickt er beispielsweise auf den roten Abschnitt des Kreises für die Erkennbarkeit werden ihm alle Risiken, die mit „niedrig“ bezüglich der Erkennbarkeit bewertet wurden, eingeblendet. Nun kann er wiederum prüfen welche Risiken auch in den anderen Bewertungsdimensionen kritisch bewertet wurden und somit Schritt für Schritt die Risiken nach ihrer Kritikalität filtern.
Möchte Herr Fastoll mit einem Klick filtern, welche Risiken insgesamt kritisch bewertet wurden, kann er einfach den roten Bereich des Säulendiagramms auswählen und ihm werden direkt alle Risiken angezeigt, deren Bewertungen im Produkt einen kritisch Wert ergeben.
Herr Fastoll ist mit dieser Darstellungsform sehr zufrieden. Die lange Liste der Risiken, die es zu überblicken gilt, wird für ihn damit deutlich übersichtlicher und er kann direkt erkennen, welche Themen er insbesondere im Auge behalten muss.
Im nächsten Schritt möchte er die bewerteten Risiken und seine bisher ergriffenen Maßnahmen miteinander abgleichen und prüfen, ob insbesondere für die kritischen Risiken alle erforderlichen Maßnahmen umgesetzt wurden. Hierbei fängt er mit den kritischen Risiken an und dank der intuitiven, grafischen Darstellung kann er diese auf den ersten Blick erkennen.
Mit diesem Beispiel haben wir Ihnen einen kleinen Einblick in das neue Modul roXtra Risiken gegeben. Wenn Sie mehr darüber einfahren möchten wie Sie Ihr Risikomanagement mit roXtra abbilden, mehrdimensionale Bewertungen realisieren und die Module roXtra Dokumente, roXtra Prozesse und roXtra Risiken miteinander verknüpfen können, dann kontaktieren Sie uns per Email an service@roxtra.com oder telefonisch unter +49 (0)7161 50570-0.
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