HACCP und IFS: Für Unternehmen der Lebensmittelbranche sind das zwei der wichtigsten Abkürzungen im Qualitätsmanagement. In diesen Regularien sind die Richtlinien für das Lebensmittelsicherheits- und Hygienemanagement festgelegt. Kurz gesagt, geht es um den Schutz der Verbraucher. Um tadellose Erzeugnisse an Händler und Endkonsumenten weiterzugeben und Sicherheit über die gesamte Lebensmittelkette hinweg zu garantieren, bedarf es höchsten Qualitäts- und damit auch Hygienestandards.
Neben der bloßen Einhaltung gesetzlicher Vorgaben stehen folgende generelle Ziele bei diesen Vorschriften im Vordergrund:
- Verbraucherschutz
- Steigerung der Güte der Produkte
- Steigerung der Produktivität im gesamten Zyklus der Lebensmittelherstellung
Was ist das HACCP (Hazard Analysis and Critical Control Points) Konzept?
Die europäische Gesetzgebung schreibt vor, dass jedes Unternehmen, welches Lebensmittel in irgendeiner Weise verarbeitet, ein Kontrollsystem nach HACCP erstellen und anwenden muss. Der Verbraucher soll vor Schäden durch den Verzehr von Lebensmitteln geschützt werden. Das HACCP-Konzept verlangt eine betriebsinterne Eigenkontrolle als vorbeugende Maßnahme, um die Sicherheit der Lebensmittel zu gewährleisten. Ziel ist eine Erfassung der hygienischen Risiken und die selbstständige Einleitung entsprechender Gegenmaßnahmen, um diese Risiken zu minimieren.
Ein Eigenkontrollplan nach HACCP enthält folgende Kernpunkte:
- Risikoanalyse, welche die Gefahren für die Gesundheit ermittelt
- Festlegung Kritischer Kontrollpunkte (CCP)
- Festlegung und Beschreibung von Kontrollmaßnahmen
- (Schriftliche) Dokumentation der Kontrollmaßnahmen
- Dokumentation von durchgeführten Korrekturmaßnahmen
Was ist der IFS Food (International Featured Standard Food)?
Der IFS Food gehört zu den wichtigsten Lebensmittel-Sicherheitsstandards für Industrie- und Handelsmarken weltweit. Oft ist die Erfüllung bzw. die Zertifizierung nach dieser Norm Voraussetzung, um große Händler beliefern zu können. Die umfassenden Sicherheitsstandards sollen sicherstellen, dass alle Lebensmittelprodukte während und nach der Produktion höchsten Anforderungen in Sachen Sicherheit und Qualität gerecht werden.
Der IFS Food baut auf die ISO Norm 9001 auf. Diese wird durch die Grundsätze der Guten Herstellungspraxis und das HACCP-Konzept ergänzt. Seit 2012 kann die Version 6 des IFS Food angewendet werden. Diese Version wurde aufgrund des Pferdefleischskandals Ende Februar 2013 nochmals aktualisiert. Die Änderungen traten am 01. April 2013 in Kraft. Produkte müssen nun nicht nur nach der vorliegenden Spezifikation geprüft werden, sondern zusätzlich auch auf ihre Authentizität hin. Das heißt, Lebensmittelproduzenten werden durch die Änderung dazu angehalten, auf die Prüfung und Kontrolle des Rohmaterials bzw. von Halbfertigprodukten vor der Weiterverarbeitung besonderen Wert zu legen. Damit sollen der absichtlichen Täuschung im Hinblick auf die Inhalte und Qualität der Lebensmittel und damit dem Betrug am Konsumenten und unfairem Wettbewerb entgegengewirkt werden.
Inhaltliche Schwerpunkte des IFS Food:
- Unternehmensverantwortung
Anforderungen an Systeme für Qualitäts- und Lebensmittel-Sicherheitsmanagement - Ressourcenmanagement
- Herstellungsprozess
- Messungen, Analysen und Verbesserungen
- Food Defense (Schutz der Lebensmittel vor absichtlicher Verfälschung und Abwehr terroristischer bzw. krimineller Akte)